Punktuell wegweisend
Martin H. Burckhardt hatte die Bedeutung aller drei Dimensionen von Nachhaltigkeit – der sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen – früh erkannt und immer wieder betont. Der bisherige Beitrag von Burckhardt zur Nachhaltigkeit kann als punktuell wegweisend beschrieben werden. Zu den hierfür wichtigen Projekten gehören der vielfach ausgezeichnete MFO-Park in Zürich (2002), den Burckhardt gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten Raderschall realisiert hat; das Projekt «Schorenstadt» (2013) mit einer Charta für das Miteinander der durchmischten Bewohnerschaft und als erstes 2000-Watt-Areal in der Region; der Grosspeter Tower (2017) als erstes Hochhaus der Schweiz mit einer Solarzellenfassade; die Musikschule Reinach (BL) (2025), für die ein bestehender Bürobau aus den 1980er-Jahren nach dem Leitsatz «Minimaler Rückbau, maximaler Einsatz von regenerativen, recycelten und vorhandenen Materialien» umgenutzt wird und mit seiner öffentlichen Nutzung das gesamte Quartier belebt.
Grundlegend verankert
Ein wichtiger Schritt folgte 2024: Das Unternehmen rückte Nachhaltigkeit als Teil einer ganzheitlichen Baukultur, wie sie 2018 in der Erklärung von Davos formuliert wurde, ins Zentrum und verankerte sie im Fundament der Unternehmensstrategie. Burckhardt orientiert sich dabei an den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen und bekennt sich zur Agenda 2030 des Schweizer Bundesrates. Um die angestrebten Ziele in der Praxis zu verankern, wurde die interne Expertise Anfang 2025 personell verstärkt. Die bereits umgesetzten und geplanten Massnahmen richten sich sowohl auf die Architekturprojekte und Eigenentwicklungen als auch den CO2-Fussabdruck des Unternehmens.
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Wissen eröffnet Handlungsspielräume
Ob es um integrative Planungsansätze zur Minimierung des CO2-Verbauchs geht, die Verlängerung des Lebenszyklus durch Nutzungsflexibilität oder alternative Materialien und Konstruktionen: Wissen eröffnet Handlungsspielräume, die es zu nutzen gilt, um der Verantwortung gerecht zu werden, die man als Akteur im Bausektor trägt. Daran arbeitet Burckhardt in vielen Formaten. Aktuell im Aufbau ist ein systematischer Katalog, der Fakten zur Nachhaltigkeit anhand einzelner Themen, Baumaterialien und Innovationen vergleichend aufbereitet. Dieser dient künftig als fundierte Basis für Entscheidungen und Argumentationen in der Projektarbeit. Zudem kooperiert Burckhardt mit den Hochschulen ETH Zürich und FHNW, um nachhaltige Lösungen wie modularen Holzbau, Green BIM oder «Einfaches Bauen» weiterzuentwickeln und in die Praxis zu überführen.
Hohe Ansprüche an Eigenentwicklungen
Besonders gross sind sowohl die Verantwortung als auch die Spielräume bei den Eigenentwicklungen von Burckhardt. Mit Blick auf die Agenda 2030 wird hier die Realisierung von klimaneutralen Bauten angestrebt mit möglichst geringer CO2-Bilanz bzw. der Fähigkeit, einen Überschuss an Energie produzieren zu können.
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Analyse, Implementierung und Zertifizierung
Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung verbessert sich die Messbarkeit von Nachhaltigkeitsaspekten erheblich. Insbesondere mittels Building Information Modeling (BIM), das bei Burckhardt in fast allen Projekten zum Einsatz kommt, lassen sich schon in frühen Planungsphasen fundierte Ökobilanzen erstellen. 2024 wurde entschieden, dass neue Projekte künftig in den frühen Planungsphasen einem Nachhaltigkeits-Pre-Check unterzogen werden, um basierend auf der Analyse jeweils auf das Projekt zugeschnittene Zieldefinition mit den Bauherren entwickeln und umsetzen zu können.
Der Standort Westschweiz mit Büros in Genf und Lausanne erhielt 2025 das Zertifikat EcoEntreprise «Exzellenz», das sowohl den aktuellen Stand der Massnahmen auszeichnet als auch eine Roadmap zur Umsetzung weiterer Massnahmen umfasst.
Corporate Carbon Footprint
Seit 2021 lässt Burckhardt den eigenen CO2-Fussabdruck nach den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols berechnen. Von 2021 auf 2023 konnte dieser um 37% reduziert werden. Die Finanzierung von Jahrestickets für den ÖPNV, die Flexibilisierung der Arbeitsweise durch Homeoffice und die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte sind die wichtigsten Elemente für den Erfolg.
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