Burckhardt Architekten SIA wurde 1951 durch Karl August Burckhardt-Koechlin, seinen Sohn Martin Heinrich und dessen Freund Karl Eckert gegründet. Als gleichberechtigte Partner schufen die drei Architekten die solide Basis für eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit, die stark von Martin Heinrich Burckhardt als Gründerfigur, Entwurfsautor und in Basel bekannte Persönlichkeit geprägt wurde. Sieben Mitarbeiter vervollständigten das Team: Hans Augsburger, Max Baur, Hans Bernhard, Hanspeter Häring, Paul Held, Jakob Stäheli und Günter Messmer als Lehrling.

Karl August Burckhardt-Koechlin (1879–1960)

Die Neugründung ging aus der ehemaligen Bürogemeinschaft Burckhardt, Wenk & Cie. hervor, die Karl August Burckhardt-Koechlin und Otto Wenk 1909 gegründet hatten und bis 1935 führten. Aus dieser Vorgeschichte und der noch wesentlich weiter zurückreichenden Verankerung der traditionsreichen Basler Familie Burckhardt in der Kultur- und Architekturgeschichte der Stadt resultierte ein reiches Erbe.

Der Firmen-Stammbaum von Burckhardt Architekten

Die Familiengeschichte hat ihren Ursprung bereits im 15. Jahrhundert, das Wirken der Burckhardts in der Architektur lässt sich von der Bürogründung 1951 bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen und geht auf Melchior Berri-Burckhardt (1801–1854), und Emanuel La Roche-Heusler (1863–1922) zurück. Berri, ausgebildet in Karlsruhe und Paris, galt neben Johann Jakob Stehlin, Amadeus Merian und Christoph Riggenbach als einer der besten Schweizer Architekten seiner Zeit. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts schuf er herausragende spätklassizistische Werke. Arnold Böcklin soll ihn als den einzigen Künstler unter den Schweizer Architekten bezeichnet haben. Neben seinen bekannten Basler Bauwerken wie dem Museum an der Augustinergasse, in dem heute das Naturhistorische Museum Basel untergebracht ist, und dem Stadtcasino baute er sich 1928 ein ebenfalls noch erhaltenes Wohn- und Geschäftshaus mit Atelier und Werkhof an der Malzgasse 16. Ausser dem Casino-Neubau sowie zahlreichen Wohnhäusern und Villen schuf er komplette Inneneinrichtungen. Über Basel hinaus noch bekannter als für seine Bauten dürfte Berri jedoch für die Gestaltung des «Basler Dybli» sein – der weltweit ersten farbigen Briefmarke. Nach Berris Tod 1854 führte seine Witwe das Unternehmen weiter.

Museum an der Augustinergasse von Melchior Berri-Burckhardt (1801–1854) Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt AL 45 1-87-3

Wohn- und Geschäftshaus an der Malzgasse 16 von Melchior Berri-Burckhardt (1801–1854) Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt NEG 3732

Die weltweit erste farbige Briefmarke «Basler Dybli», entworfen von Melchior Berri-Burckhardt, erschien 1845.

Emanuel La Roche wiederum, ausgebildeter Stein- und Bildhauer, hatte am Polytechnikum in Stuttgart studiert. Er arbeitete als Entwerfer mit mehreren versierten Architekten zusammen und erhielt zahlreiche öffentliche Aufträge, darunter den Bau der Basler Universitätsbibliothek, des Bundesbahnhofs sowie einiger Schul-, Wohn- und Geschäftshäuser. 

1890 übernahmen Emanuel La Roche und Adolf Staehelin das Berri’sche Unternehmen an der Malzgasse und gründeten die Firma La Roche, Staehelin & Cie., die unter anderem den ersten Sitz der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich), das Grand Hôtel de l’Univers am Centralbahnplatz, errichtete. Nach Staehelins Tod im Jahr 1928 ging die Firma an das Architektur- und Baugeschäft Burckhardt, Wenk & Cie. über, in dem Otto Wenk, Wolfgang Wenk und Karl August Burckhardt-Koechlin seit 1909 eine Bürogemeinschaft betrieben. Karl Burckhardt war bereits 71-jährig, als er sich 1951 von dieser Firma löste, um gemeinsam mit seinem Sohn Martin und Karl Eckert das Büro Burckhardt Architekten SIA zu gründen.

Universitätsbibliothek Basel (1896) Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt NEG 2044

Bundesbahnhof Basel (1907), heute Bahnhof Basel SBB Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt NEG A 2034

Grand Hôtel de l’Univers am Centralbahnplatz in Basel (1906) Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt BSL 1060b 2 427

Weitere Themen

  • Geschichte

    Meilensteine, bedeutende Projekte und Ereignisse der 75-jährigen Firmengeschichte lassen sich hier chronologisch rückwärts nachverfolgen.

  • Interviews

    Die Interviews basieren auf Gesprächen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Familie Burckhardt sowie prägenden Personen der Firmengeschichte.

  • Themen

    Wichtige Entwicklungsstränge von Burckhardt werden entlang einzelner Themen erzählt und mit historischem Bildmaterial illustriert.