Burckhardt erkannte die Potenziale neuer Technologien jeweils früh und investierte bereits Anfang der 1970er-Jahre in die Digitalisierung. Der erste Computer war der für diese Zeit ausserordentlich leistungsstarke Honeywell, der ab 1971 zum Einsatz kam und die effiziente Organisation der komplexen Bau- und Betriebsadministration von jährlich etwa 100 parallel laufenden Projekten ermöglichte. Die Automatisierung administrativer Vorgänge entlastete die Mitarbeitenden und schuf so neuen Raum für strategische Überlegungen.

Bereits 1984 wagte Burckhardt erste Schritte im dreidimensionalen Computer-Aided Design (3D CAD). Drei Jahre später waren die Büros in Basel, Zürich, Muttenz, Stein und Deutschland mit CAD-Anlagen ausgestattet. Burckhardt zielte dabei nicht nur auf Produktivitätssteigerung, sondern hatte auch die Qualität der Architektur im Blick. Während der Einführungsphase wurden die Mitarbeitenden ermutigt, sich auch experimentell mit der neuen Technologie auseinanderzusetzen und die kreativen Freiräume auszuloten, die mit der Zeitersparnis entstanden sind.

Ende der 1980er-Jahre wurde immer deutlicher, dass die digitalen Werkzeuge keine technischen Spielereien, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor waren, der die Formen der Zusammenarbeit in der Baubranche noch immer nachhaltig verändert. Burckhardt erkannte, dass die effiziente Planung und Umsetzung von Projekten gegenüber der Gestaltung an Gewicht gewannen. Der Umstand, dass Burckhardt früh in Digitalisierung investiert hatte, zahlte sich nun aus. Präzise Kostenkalkulationen konnten schon in frühen Projektphasen erstellt und den Auftraggebern akkurate Informationen zu Bauvorgaben und technischen Details geliefert werden. Damit hatte Burckhardt einen Wettbewerbsvorteil und setzte Standards in der Bauplanung. Auf diesem Fundament wurde die weitere Professionalisierung des disziplinübergreifenden Projektmanagements weiter vorangetrieben.

Mit der frühzeitigen Etablierung und stetigen finanziellen Investition in digitale Methoden und Technologien startete Burckhardt gut vorbereitet in das neue Jahrtausend. 2012 folgte mit der Nutzung dezentraler Cloud-Technologie und der Einführung von Building Information Modeling (BIM) ein nächster grosser Schritt in Richtung modellbasierter und vernetzter Zusammenarbeit. Inzwischen hat Burckhardt umfangreiche Erfahrungen in nahezu allen Anwendungsbereichen von BIM. Das gemeinsame Modell bildet die Grundlage für die transparente, disziplinübergreifende Zusammenarbeit aller Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette – von den Auftraggebern über die Planungspartner und ausführenden Firmen bis zum Gebäudebetrieb.

 

Ausgehend von den Erfahrungen in den Projekten werden neue Trends in der Digitalisierung in standortübergreifenden Gefässen für Strategieentwicklung und Wissenstransfer diskutiert. An erster Stelle ist das aktuell der Einsatz von KI-gestützten Prozessen in der Planung, der seit 2022 punktuell stattfindet. Angesichts der rasanten Entwicklungen ist es Burckhardt wichtig, eigene Strategien und Leitlinien dafür zu formulieren, wie KI erfolgreich und verantwortungsvoll eingesetzt werden kann.

Weitere Themen

  • Geschichte

    Meilensteine, bedeutende Projekte und Ereignisse der 75-jährigen Firmengeschichte lassen sich hier chronologisch rückwärts nachverfolgen.

  • Interviews

    Die Interviews basieren auf Gesprächen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Familie Burckhardt sowie prägenden Personen der Firmengeschichte.

  • Themen

    Wichtige Entwicklungsstränge von Burckhardt werden entlang einzelner Themen erzählt und mit historischem Bildmaterial illustriert.